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Herzlich Willkommen beim Schachklub 1947 Sandhausen e.V.

Artikel für den 6. Juni 2025

PLATZ AUF DER „DEUTSCHEN“

Deutsche Schulschachmeisterschaft der Mädchen-Mannschaften 2025 in Kiel
Bericht von Elmar Bahnmüller – Teil 2
Letzte Woche berichteten wir über die ersten beiden Tage der vom 16. bis 19. Mai 2025
ausgetragenen Deutschen Schulschachmeisterschaft der Mädchen-Mannschaften, die in
einer Jugendherberge in Kiel durchgeführt wurde.
Dabei hatte unser Mädchen-Team vom Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen (FEG) um
Mannschaftsführerin Ailin Rafikova am 1. Brett (Brett 2: Anna Bahnmüller, Brett 3: Luisa
Bergmeier, Brett 4: Isabella Karch) am Vortag in den Runden 1 bis 3 beachtliche 3:3 Punkte
eingeheimst.
So konnte es gerne weitergehen für die jungen FEG-Damen, die allesamt zum Nachwuchs des
Schachklubs Sandhausen (SKS) gehören.


Tag 3 – 18.05.2025
Es war bereits am frühen Morgen des zweiten Turniertages klar, dass sich die Mädels Einiges
vorgenommen hatten.


Runde 4: Käthe-Kollwitz-Gymn. Berlin – FEG 1,5:2,5
Wie es so oft bei den Gegnern zu beobachten war, hatten auch die Berlinerinnen besonders an den ersten beiden Brettern sehr starke Spielerinnen im Einsatz.
Über einen langen Zeitraum gestaltete sich die Begegnung daher ausgeglichen. Nach etwa einer Stunde kristallisierte sich an Brett 3 (Luisa) ein gewonnenes Turmendspiel heraus.
Nach weiteren 15 Minuten brachte uns Luisa tatsächlich mit 1:0 in Front. Zu diesem Zeitpunkt stand auch unser Spitzenbrett schon klar besser, weshalb Isabella das gegnerische Remisangebot annehmen konnte. 1,5:0,5 für uns.

Bei Anna entwickelte sich das Endspiel zu einer wahren Achterbahnfahrt. Nachdem sie zwischenzeitlich total auf Verlust gestanden hatte, konnte sie nach ca. 90 Minuten das Blatt wenden und mit einem Mehrbauern auf Sieg spielen.
Parallel entwickelte sich die Partie von Ailin zu einer wilden Schlacht, deren Ausgang kaum
abzuschätzen war. Leider übersah Anna in höchster Zeitnot eine kleine Kombination und wir
mussten den Ausgleich zum 1,5:1,5 hinnehmen. All unsere Hoffnungen lagen nun auf den
Schultern von Ailin, die von ihren zwei Mehrbauern wieder einen Bauern eingebüßt hatte und im Endspiel „Turm und Bauer gegen Turm“ alles unternahm, die Ernte nach Hause zu fahren. Um 11:47 Uhr, nach knapp zwei Stunden und unter erheblichem Zeitdruck hatte Ailin mit aktivem König ihren Bauern doch noch in eine Dame umwandeln können und ihrer
Widersacherin blieb nichts anderes übrig, als zu kapitulieren. Unfassbar, 2,5:1,5-Sieg!
Mit einem guten Gefühl ging’s in die Mittagspause.


Runde 5: FEG – Arnoldischule Gotha 4:0
Mit 5:3 Punkten standen wir auf Platz 6 sehr gut da. Nun sollte es gegen die Arnoldischule aus Gotha gehen, welche eine offizielle Schach-Schule mit Schach als Unterrichtsfach ist.
Da die Thüringerinnen keine DWZ aufwiesen und auch sonst nicht viel im Internet zu finden war, war eine Einschätzung schwierig; die „große Wundertüte“ erwartete uns also.
Von Beginn an ergriffen die FEG-Girls die Initiative. So entstand früh der Eindruck, dass diese
Begegnung an uns gehen sollte. Nach etwa 1,5 Stunden hatte Isabella eine Dame mehr und
organisierte wieder mal die 1:0-Führung für uns. Im Anschluss erhöhte Anna mit feiner
Endspieltechnik auf 2:0:


Währenddessen sah es bei Ailin und Luisa recht angenehm aus. In der Folge wurden auch diese beiden Partien zum viel umjubelten 4:0 für uns entschieden.


Runde 6: FEG – Norbert-Gymn. Knechtsteden 2:2
Die dritte und letzte Runde an diesen Tag. Mittlerweile hatten sich unsere Mädels so weit
vorgekämpft, dass sie an Tisch 1 gegen den Tabellenführer (mit 10:0 Punkten) und späteren
Deutschen Meister aus Knechtsteden in NRW antreten „durften“. Dabei bot das gegnerische Team drei Schwestern auf, die gemeinsam auf einen ELO-Schnitt von über 1600 Punkten kamen. Das hatten wir doch schon in der ersten Runde gegen Elmshorn erlebt,
in der wir unsere bislang einzige Niederlage hatten einstecken müssen.
Doch unsere Mädels, Fünfter mit 7:3 Punkten, waren fest entschlossen, „etwas Zählbares“ mit in den Feierabend zu nehmen.
Nach 45 Minuten: Anna und Luisa waren gut aus der Eröffnung gekommen, hatten mittlerweile aber einen ungünstigen Aufbau ihrer Figuren gewählt. Ailin musste allmählich auf ihre verbliebene Bedenkzeit achten und Isabella verursachte im „Freestyle-Modus“ reichlich Chaos auf dem Brett.
Mit fortlaufendem Spiel verschlechterte sich unsere Situation. Da kam das überraschende
Remis von Isabella, die schlechter gestanden hatte, gerade recht.
Ailin musste mit Zeitnachteil ziemlich kämpfen, als Brett 2 unglücklich verloren ging. Unterdessen befreite sich Luisa allmählich und entfaltete Druck im „Turm + Springer“-Endspiel. Sie entschied sich schließlich, das Remisangebot der Gegnerin zum
Zwischenstand von 1:2 anzunehmen, wodurch Ailin mit schlechterer Zeit auf Sieg spielen musste.
Die beiden Kontrahentinnen am Spitzenbrett schenkten sich nichts, stellten sich gegenseitig
Fallen, und nach ca. 90 Minuten brannte förmlich das Brett.
Die Knechtstedenerin setzte mit Weiß zu einer mehrzügigen Kombination an … übersah aber
etwas und Ailin holte prompt zum entscheidenden Gegenschlag aus:


Der umjubelte Treffer zum Ausgleich – 2:2! Wir hatten tatsächlich dem neuen Deutschen Meister ein Unentschieden abgetrotzt! Mit 8:4 Punkten war vor der Schlussrunde noch alles drin.
Am Abend stand eine entspannte Schifffahrt entlang der Kieler Förde bis nach Laboe an.


Als wir gegen 21:30 h zurück in die Jugendherberge kamen, bestand die Mannschaft nach
Bekanntgabe des letzten Gegners darauf, sich für den nächsten Morgen vorzubereiten.
Da blieb mir als Jugendtrainer natürlich nichts Anderes übrig, als nochmals die Schachbretter
rauszuholen und ein Spontan-Training durchzuführen.


Tag 4 – 19.05.2025
Runde 7: Gymn. Schwertstraße Solingen – FEG 2:2

In der Schlussrunde wurden die Klingen mit dem Nachwuchs des Bundesligisten SG Solingen
gekreuzt. Die Gegnerinnen waren wieder mal nominell klar überlegen, doch das hatte die FEG-Mädels bislang überhaupt nicht interessiert. Auf Platz 6 liegend hatten wir sogar noch Chancen, mit einem Sieg die Bronzemedaille zu ergattern. „Wir spielen auf Sieg!“
Nach gut zehn Minuten durfte ich als Betreuer konstatieren, dass an den Brettern 2, 3 und 4
genau die Eröffnungs-Varianten aufs Brett gekommen waren, die wir am Abend zuvor
vorbereitet hatten.
Vor allem Luisa kam sehr gut zurecht und gewann bald darauf die „Qualle“ mit einer schönen Taktik. Es war schließlich eine knappe Stunde gespielt, als Isabella ihr Gegenüber niedergerungen hatte und damit den zwischenzeitlichen Rückstand zum 1:1 egalisierte.
Eine halbe Stunde später entspann sich eine heiße Zeitnotschlacht an den beiden noch verbliebenen Brettern.
Luisa, immer noch mit einer „Qualle“ mehr, behielt den Überblick und konnte die Damen
tauschen, um das Spiel zu vereinfachen. Ailin hielt dem gegnerischen Druck gut stand, war aber in Zeitnot.
Dann fiel fast zeitgleich an beiden Brettern die Entscheidung: Als Luisa das 2:1 herausschoss
und uns in Führung brachte, fiel Augenblicke später Ailins Blättchen – Zeitüberschreitung!
Endstand 2:2.



Das i-Tüpfelchen dann bei der Siegerehrung: Isabella wurde für ihre überragenden 6:1 Punkte an Brett 4 mit dem Brett-Preis ausgezeichnet:


Zum Abschluss des Turniers belegten unsere jungen Damen den 6. Platz (9:5 Punkte) von 19
teilnehmenden Teams. Wenn man bedenkt, dass sie von Startplatz 12 ins Rennen gingen, ist dieses Ergebnis bei der starken Konkurrenz ein großartiger Erfolg. Chapeau!


Danksagungen
Ein dickes Dankeschön von allen Mitgereisten geht an den Ausrichter, die Kieler Schulschach
Initiative. Das Mammut-Turnier wurde vorbildlich organisiert und durchgeführt, alle haben sich vom ersten Tag an wohlgefühlt. Super!
Ein besonderer Dank geht an Frau Henrich vom FEG, die als Begleiterin mit ihrer freundlichen und geduldigen Art eine wichtige Stütze des Teams war und uns in den Spielpausen mit dem notwendigen „Treibstoff“ in Form von frischem Obst versorgte.
Herzlichen Dank dafür!
Ebenso herzlich danken wir allen Sponsoren, ohne die unsere Teilnahme am Turnier nicht möglich gewesen wäre:

  • Schachjugend Baden
  • Sparkasse Heidelberg
  • Freundeskreis des Friedrich-Ebert-Gymnasiums
  • Schachbezirk Heidelberg

Ihr seid die Besten, vielen vielen Dank!

SCHNELLSCHACHMEISTERSCHAFT

Am vergangenen Freitag wurde die 5. Runde der Schnellschachmeisterschaft ausgefochten. Den Tagessieg wollten sich 10 Teilnehmer sichern.
Die Runde wurde aber eine sichere Beute unseres Jugendleiters. Elmar Bahnmüller sicherte sich mit 4,5 Punkten souverän den Tagessieg.
Dahinterlagen Claus Sauter, Nachwuchshoffnung Andrii Kravchenko und sein Papa Konstantin mit 3 Punkten gleichauf.
Nach Feinwertung landete schließlich Claus auf Platz 2, Andrii sicherte sich Bronze.

JUGEND: HEUTE DIPLOM-PRÜFUNG

Ab 18:00 Uhr können die Prüfungen zum Bauern-, Turm- oder Königs-Diplom abgelegt werden. Wir drücken die Daumen!

STELLUNG DER WOCHE (NR. 379)

Schwarz am Zug gewinnt

Lösung Nr. 378

Unglaublich, aber wahr! Weiß setzt in 3 Zügen matt:1. Sc6-e5+ Te4xe5 2. Tf1-f4+ Kg4xf4 3. Th7-h4 matt.


Jugendschach

Jeden Freitag um 18:00 Uhr findet in der Pestalozzi-Schule das Jugendtraining des Schachklubs (nicht immer in den Schulferien) statt. Schachinteressierte Jugendliche sind herzlich willkommen!!!

Vereinsabend

Immer freitags in der Pestalozzi-Schule, altes Schulgebäude, Kirchstraße 7

  • ab 18:00 Uhr Jugendliche
  • ab 19:30 Uhr Erwachsene